Technologie-Revolution: Grenzebach entwickelt für SLM Solutions Lösung zur automatisierten Entpulverung von großen, 3D-gedruckten Metallbauteilen
- DPS NXG ermöglicht automatisiertes Entpulvern von 3D-Bauteilen mit einem Gewicht von bis zu 2,3 Tonnen
- Entpulverungslösung kann mit mehreren 2,3 Tonnen Druckern und verschiedenen Materialien verwendet werden
- SLM Solutions und Grenzebach planen bereits weitere Projekte
HAMLAR, LÜBECK/ Deutschland. SLM Solutions baut in der Entwicklung einer Entpulverungslösung für ihren 3D-Drucker NXG XII 600 auf das Knowhow der Grenzebach Gruppe. In weniger als zwölf Monaten entwickelt, konstruiert und fertigt der Automatisierungsspezialist für SLM Solutions eine marktreife Entpulverungslösung. Der Startschuss für das Projekt fiel im März 2021. Sebastian Feist, Product Manager Factory Integration & Periphery bei SLM Solutions, freut sich über den Erfolg des Projekts: „Seitdem wurden mehrere Serienversionen gebaut und an unsere NXG XII 600-Kunden in diverse Länder ausgeliefert. Über 15 weitere Systeme sind in Auftrag gegeben.“ Die Lösung ebnet 3D-Druck-Betreibenden den Weg in die industrielle Serienfertigung von Metallbauteilen.
Ideale Erweiterung des NXG XII 600 von SLM Solutions
Im pulverbasierten 3D-Metalldruck muss nach dem Baujob eine Menge loses und am Bauteil haftendes Pulver entfernt werden. Dies geschieht oftmals noch manuell. Für ihren 3D-Drucker NXG XII 600 suchte SLM Solutions einen Partner, der für seine Kunden mit besonders großen Bauteilen (bis zu 2,3 Tonnen) eine automatisierte Entpulverungslösung entwickelt, die manuelle Eingriffe auf ein Mindestmaß reduziert und gleichzeitig kosteneffizient bleibt. Aus 17 potenziellen Lieferanten fiel die Wahl seitens SLM Solutions schließlich auf die Grenzebach Gruppe. Feist erklärt: „Wir entschieden uns für Grenzebach, weil sie langjährige Erfahrung in der Entwicklung, Automatisierung und im Umgang mit schweren Komponenten haben.“
SLM Solutions und Grenzebach entwickelten gemeinsam einen ersten Konzeptentwurf. Nach einer Konzeptbewertung und Konfigurationsauswahl ging Grenzebach in das Engineering und die Herstellung des ersten Prototyps über. Im Februar 2022 verschickte Grenzebach den ersten Prototypen nach Lübeck, dem deutschen Hauptsitz von SLM Solutions, und nahm diesen in Betrieb. Das gesamte Projekt, von der Anfrage bis zur Lieferung, umfasste weniger als zwölf Monate. Oliver Elbert, Head of Additive Manufacturing bei Grenzebach, sieht in der offenen Kommunikation den Hauptfaktor für den Erfolg des Projekts.
„Wir bei Grenzebach verstehen uns als Wegbegleiter unserer Kunden und Partner, was bedeutet, dass wir durch regelmäßige Treffen und Gespräche immer in engem Kontakt bleiben, um Feedback über die gelieferten Geräte und zukünftige Anforderungen des Marktes zu erhalten und dieses umgehend in unsere Entwicklungen einfließen lassen zu können.“
Die Entpulverungslösung ist hochautomatisiert und unterstützt Anlagenbedienende während des gesamten Arbeitsablaufs des Entpulverns und Auspackens von Teilen. Elbert erklärt: „Die Entpulverungslösung wurde unter dem Aspekt der Sicherheit und der Erzielung bester Entpulverungsergebnisse entwickelt.“ Die Anlage führt durch jeden einzelnen Prozessschritt: Beginnend mit einem vollständig gedruckten SLM-Bauzylinder, über den Transfer des inertisierten Pulvers vom Zylinder in den Modultank, die vibrationsunterstützte Reinigung, das Auspacken und Verpacken des gereinigten Bauteils bis hin zum Zylinder, der für den nächsten SLM-Prozess vorbereitet ist.
Partnerschaft mit Mehrwert
Beide Partner empfanden die Zusammenarbeit als äußerst fruchtbar. Feist bekräftigt: „Wir werden die Zusammenarbeit mit Grenzebach fortsetzen. Wir entwickeln bereits gemeinsam eine neue Entpulverungslösung für unseren Drucker NXG XII 600E. Wir sind beide bestrebt, bessere Technologien zu entwickeln, die den wachsenden Anforderungen unserer Kunden in allen wichtigen Branchen gerecht werden und den Weg in die Serienfertigung eröffnen.“