Grenzebach schickt Würth-Produkte auf optimale Wege
HAMLAR/ KUPFERZELL, Deutschland. Ob Arbeitsschutz-Set für Athen, Werkzeugkoffer für Wien oder Werkstattwagen für den 24-Stunden-Shop in Waiblingen: Im Logistikzentrum der Adolf Würth GmbH & Co. KG in Kupferzell im Hohenlohekreis in Baden-Württemberg werden Waren für Würth Tochtergesellschaften und Sendungen zu Endkunden in ganz Europa umgeschlagen. Rund 73 Mio. Euro investierte das Unternehmen in das Drehkreuz für sperrige Güter. „Logistik ist bei Würth eine wichtige Kernkompetenz. In Kupferzell haben wir dafür die höchste Logistik-Investition in der Firmengeschichte getätigt. Grenzebach hat uns bestens dabei unterstützt, ein optimales Nutzungskonzept für die neuen Gebäude zu entwerfen und umzusetzen“, sagt Thomas Wahl, Geschäftsführer Logistik bei der Adolf Würth GmbH & Co. KG.
Prozesslandschaft für europäische Warenzentrale
Die Intralogistik-Fachleute von Grenzebach erarbeiteten gemeinsam mit Würth die Prozesslandschaft für einen Teil des 2020 in Betrieb genommenen Logistikzentrums und lieferten die entsprechende Infrastruktur. „Die Intralogistik für eine neue europäische Warenzentrale von Grund auf mit zu entwickeln, war für uns eine sehr reizvolle und schöne Aufgabe“, unterstreicht Martin Demharter, Projektleiter bei Grenzebach.
Damit einzelne Lager nach ihrem individuellen Bedarf beliefert werden können, werden die Sendungen entsprechend kommissioniert. Waren aus verschiedenen Lagern müssen am Ende im selben Versandkarton liegen. Dafür werden an Übergabestationen Warenträger von Würth-Mitarbeitenden manuell oder per Gabelstapler bestückt. Fahrerlose Transportfahrzeuge (FTF) L1200S-Li von Grenzebach transportieren die vorkommissionierten Warenträger von insgesamt 18 Übergabestationen zur Packerei. Dort verpacken Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter an vier Inseln mit je sechs Packstationen die Waren in Kartons; die FTF nehmen leere Warenträger auf und stellen sie anschließend wieder an den Übergabestationen zur Verfügung. Der Kreislauf beginnt von vorne.
Grenzebach Flottenmanager direkt an ERP-System angeschlossen
Die Intralogistik-Lösung von Grenzebach wurden in eine riesige und komplexe Landschaft aus Breitgang-, Block- und Fachbodenlagern integriert. Die Lager nehmen insgesamt eine Fläche ein, die so groß ist wie acht Fußballfelder. Manuelle und automatisierte Logistik gehen Hand in Hand. Damit alles reibungslos funktioniert ist das Fahrerlose Transportsystem auch digital in die Würth Prozesse integriert. Der Grenzebach Flottenmanager, der die Fahrerlosen Transportfahrzeuge steuert und koordiniert, ist direkt an das EWM-System von Würth angeschlossen.
FTF unterstützen das Logistik-Team
Insgesamt ca. 160.000 verschiedene Warenpositionen werden jeden Monat in dem neuen Würth Logistikzentrum an der A6 kommissioniert, individuell gepackte Lieferungen gehen an Kunden in ganz Europa. Würth bündelte die Umschlagplätze, am Neubau gibt es 72 Andockstellen für Lkw. „Pakete effizienter packen und so Füllmaterial einsparen und das Transportvolumen verringern ist ebenso zentrales Ziel wie weniger Wege auf der Straße zu machen. Wir fassen zu weniger Paketen zusammen, sind schneller beim Kunden und verringern die Zahl der Lkw-Fahrten um rund 20 Prozent“, erläutert Thomas Wahl.
Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern Wege abzunehmen und die Strecken so kurz und effizient wie möglich halten: So lautet eine wichtige Vorgabe für die Intralogistik. Dies bildet das Fahrerlose Transportsystem von Grenzebach ab – die Fahrerlosen Transportfahrzeuge und die Warenträger sind dabei nach einem integrierten Ansatz mit Würth-Branding unterwegs. Grenzebach setzt beim Leergut-Management eine Requested Delivery Time um, denn Zeit ist Geld. Ein freier Leergutplatz wird spätestens nach zehn Minuten wieder mit einem Leergutwagen bestückt. „Wir haben schon nach den ersten Wochen gesehen, dass unsere Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter und das FTF von Grenzebach sehr gut ineinandergreifen“, sagt Thomas Wahl. Alexander Gebelein, Key Account Manager bei Grenzebach, ergänzt: „Uns ist es ein zentrales Anliegen, dass das Logistik-Team unsere Infrastruktur als pragmatische, kollegiale Unterstützung in jeder Arbeitsstunde empfindet.“ Besonderheit: Bei der Anlieferung der vollen Warenträger an die Packstation steuern die FTF zunächst einen sogenannten „Decision Point“ an, von dem aus sie je nach Auslastung zum günstigsten freien Platz geschickt werden. „Dieses System ist hoch flexibel und sorgt durch entsprechende Priorisierung dafür, dass auch sich überschneidende Fahraufträge in richtiger Reihenfolge abgewickelt werden. Eine Kernfunktionalität unseres Flottenmanagers“, so Projektleiter Demharter.
Personensicher und mit Blick auf Brandschutz
In dem 50.000 Quadratmeter großen Umschlagslager im Gewerbepark Hohenlohe arbeiten derzeit knapp 230 Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter. Im Endausbau könnten es im Jahr 2024 rund 300 Menschen im Zweischichtbetrieb sein. Die FTF von Grenzebach sind personensicher unterwegs. Das System arbeitet in zwei Hallen. Die Fahrzeuge passieren auf ihren Wegen zwischen Übergabestationen und Packerei auch Brandschutztore. Sie sind an die Brandmeldeanlage angeschlossen – und machen im Notfall den Weg frei für die Feuerwehr.
Im Juli 2020 stellte Würth das neue zentrale Logistikzentrum der Öffentlichkeit vor. In Betrieb gegangen war es bereits früher, das FTF von Grenzebach ist schon seit Ende 2019 im Einsatz. „So ein Neubauprojekt bringt viele Ungewissheiten mit sich“, sagt Thomas Wahl. „Die Prozesse sind noch nicht erprobt, es ist ganz normal, dass nach der Inbetriebnahme noch angepasst und optimiert wird. Grenzebach stand uns bis zur finalen Abnahme kompetent zur Seite und hat individuell angepasst, bis alles lief. Unsere Logistik-Fachleute und die Intralogistik-Experten von Grenzebach haben sich für die idealen Abläufe in Kupferzell in bester Sparringspartner-Manier ausgetauscht.“ Für Alexander Gebelein und seine Grenzebach-Kollegen ist es eine schöne Erfahrung, mit dem Flottenmanager und im Shop-Floor eine komplexe Prozesslandschaft abbilden zu können, wie sie ein europäisches Logistikzentrum verlangt. Inklusive ehrgeiziger Taktzeiten für das Bereitstellen der Leerwagen – eine Vorgabe, wie sie die Intralogistik-Experten auch von produzierenden Unternehmen verstärkt erhalten.
Zuverlässig, hochverfügbar und langlebig
Damit Würth Produkte für Kunden jederzeit schnell verfügbar sind muss die In-tralogistik zuverlässig und lückenlos arbeiten. Deshalb bietet Grenzebach nicht nur das FTF, sondern auch umfassenden Service. Die Anlage wird zweimal jährlich von Grenzebach-Technikern gewartet, alles wird auf Herz und Nieren geprüft. Für den Fall, dass kurzfristig Ersatzteile benötigt werden, hat das Grenzebach Service-Team ein kleines Lager vor Ort zusammengestellt. Bei größeren Reparaturen kommt ein Techniker direkt zu Würth. Fragen können jederzeit via Hotline geklärt werden, für den derzeitigen Zweischicht-Betrieb bei Würth stehen Grenzebach-Ansprechpartner rund um die Uhr telefonisch zur Verfügung. Zum Service-Verständnis von Grenzebach gehört es außerdem, auch vorausschauend Tipps zu geben. Thomas Wahl: „Mit dem Service-Paket von Grenzebach sichern wir unsere Investition ab und investieren von Anfang an in eine lange Lebensdauer und hohe Zuverlässigkeit unseres Intralogistik-Systems.“
Grenzbach war immer sehr flexibel und lösungsorientiert, wenn es um Anpassungen und Optimierungen des vorhandenen FTF Flottenmanagement ging. So konnten bereits bei der Inbetriebnahme Verbesserungen umgesetzt und neu Lösungen beim internen Warentransport gefunden werden.