Mit seinem Team aus rund 100 Personen plus Externen verantwortet Martin Appel heute als Head of Electrical Engineering in der Business Unit Glass seinen Bereich für die Konstruktion und Inbetriebnahme von Produktionsanlagen. Sein Team entwickelt und konstruiert die Hardware, Software und Inspektion mit Kamerasystemen für neue Anlagen. So gehen 10 bis 15 Produktionslinien pro Jahr an den Start. Momentan sind einige seiner Teammitglieder unterwegs in China, Vietnam und Südkorea.

Auf seinem Weg bis hierhin kann er großartige Geschichten erzählen. Er begann als erster dualer Student bei Grenzebach. Dadurch schloss er sowohl eine Ausbildung zum Industrieelektriker als auch ein Studium als Dipl.-Ing. Elektrotechnik sehr erfolgreich ab. Er schaut gern auf diese Studienzeit zurück, denn sie bot mehrere Vorteile. Zum einen war es Martin wichtig, finanziell auf eigenen Beinen zu stehen. Zum anderen profitierte er enorm von der beruflichen Erfahrung, die er so sammeln konnte. Er lernte nicht nur Kollegen und Kolleginnen kennen, die ihn unterstützten, sondern hatte auch die Möglichkeit, Einblicke in verschiedene Unternehmensbereiche wie die mechanische Fertigung, die Elektrofertigung, Montage, Elektrokonstruktion oder auch die Betriebsinstandhaltung zu erhalten. Es ist ihm auch heute noch wichtig, einen Draht zur Basis zu haben, zu den Kollegen, die umsetzen, was sein Bereich konstruiert.

Einer der jungen Wilden

In seiner Diplomarbeit beschäftigte Martin sich mit dem Thema Zielauswahl. Praktisch ging es zum Beispiel darum, welchem Stapler welche Glasscheibe zugewiesen wird und die entsprechenden Kriterien dafür festzulegen. Ehe er sich versah, durfte er genau dieses Thema bei einem Projekt in China umsetzen. Mit Anfang 20. Das ist eine Menge kaltes Wasser, in das er da geschubst wurde. Aber: Kann es etwas Besseres geben, als jungen Leuten eine Chance zu geben, etwas zu bewegen? Sich auszuprobieren und ihr frisch erworbenes Wissen und Können direkt anzuwenden?

„Es ist eine Grundhaltung bei Grenzebach, junge Leute schnell in Verantwortung zu bringen und ihnen dabei die bestmögliche Unterstützung zu bieten. Das stärkt sie und spornt sie an.“

 

Martin Appel Head of Electrical Engineering der Business Unit Glas

Obwohl die Herausforderung sicher groß war, fühlte sich Martin nicht überfordert. Als einer der jungen Wilden hatte er stets die Rückendeckung von Grenzebach, konnte immer einen erfahreneren Mitarbeitenden um Rat fragen. Wenn jemand an einen glaubt und einem zutraut, diese Aufgabe zu bewältigen, dann stärkt das unglaublich. Davon profitieren am Ende nicht nur die Mitarbeitenden, sondern auch das Unternehmen.

Keine Angst vor Fehlern

Martin hat später auch erlebt, wie Projekte oder Strategien schief gehen können. Eine Zeitlang hat sich Grenzebach in verschiedenen Branchen ausprobiert. Da ging es um Batteriefertigung, Teppiche, Automatisierung von Webstühlen und noch einiges mehr. Ein enorm breites Portfolio, das Schwierigkeiten mit sich brachte. In solchen Situationen setzen sich die Verantwortlichen zusammen, werten aus, priorisieren neu. Es wird ein Plan für die Zukunft ausgearbeitet und sich auf den Kern konzentriert. Typisch für Grenzebach ist, immer wieder Neues auszuprobieren. Sollte es nicht funktionieren, wird neu sortiert und man hat daraus gelernt. „Aus solchen Situationen gehen wir am Ende gestärkt heraus“, sagt Martin. „Wir lernen daraus, justieren den Kurs neu und machen weiter.“

Geht nicht, gibt`s nicht

Wenn Grenzebach einen Auftrag für eine Anlage annimmt, dann arbeitet Martin für seinen Bereich mit seinem Team so lange daran, bis sie läuft.

„Bei Schwierigkeiten aufzugeben, ist keine Option. Wir sind Durchzieher. Das wissen auch die Kunden.“

Das ist eine Grundhaltung von Martin und auch Teil der DNA von Grenzebach. Hier hat im Zweifel die Kundenzufriedenheit höhere Priorität als die Wirtschaftlichkeit.

Man wächst mit seinen Aufgaben

An Grenzebach schätzt Martin die Vielfältigkeit der Aufgaben und die Entwicklungsmöglichkeiten. Vom Programmierer über den Teamleiter zum Abteilungsleiter – das ist sein Karriereweg kurz zusammengefasst. Dabei hat er auch in den Bereichen Solartechnik, New Products, Intralogistik, sowohl in der Technik als auch in der Vertriebsunterstützung gearbeitet. So hat er in 20 Jahren viele Bereiche von Grenzebach kennengelernt, mitentwickelt und zum Unternehmenserfolg beigetragen.

Mit der Zeit wurde der Reiseanteil weniger. Seit 2017 ist er Head of Electrical Engineering in der Business Unit Glass und arbeitet hauptsächlich in Hamlar, teilweise auch im Homeoffice. Mit dieser Position kehrt Martin nach einigen Ausflügen in andere Bereiche wieder zurück zum Anfang: Heute trägt er die Verantwortung für Entwicklung, Konstruktion, Programmierung, und Inbetriebnahme. In diesem Zusammenhang treibt er auch die Automatisierung und Digitalisierung der Fertigung mit voran. Seine momentanen Herausforderungen liegen in der Materialknappheit und in Reisebeschränkungen.

Auf dem Weg zum alten Hasen

Es ist heutzutage nicht mehr gang und gäbe, mehr als 20 Jahre beim gleichen Arbeitgeber zu sein. Wenn Mitarbeitende über eine solch lange Zeit bleiben, spricht das enorm für das Unternehmen. Ganz sicher ist Martin bereits Ansprechpartner für die nächste Generation der jungen Wilden, obwohl er selbst erst 40 Jahre alt ist. Bald zählt auch er zu den alten Hasen, schubst die jungen ins kalte Wasser und stärkt ihnen dabei den Rücken.

Kontrastprogramm im Privaten

Martins Frau arbeitet in einem kleinen, erfolgreichen, regional tätigen Familien-Handwerksbetrieb – das genaue Gegenteil von einem international agierenden Unternehmen wie Grenzebach. Seine Angehörigen wundern sich manchmal, was er da am Laptop arbeitet. Hier prallen zwei Welten aufeinander.

Und wie schafft man einen Ausgleich zu einem solch verantwortungsvollem Job? Zum Beispiel mit der Automatisierung von Gießanlagen für den Garten, die Martin in seiner Freizeit entwickelt. Wenn es etwas ganz anderes sein soll, dann geht er nicht nur zum Schuhplatteln, sondern gern in die Berge, auch mit dem Mountainbike. Außerdem schlägt Martins Herz für Oldtimer – nicht für die Technik, sondern tatsächlich einfach für die Schönheit manch alter Autos. Mit einem alten Mercedes Hochzeitsauto oder einem Käfer Cabrio irgendwo vorzufahren, macht schon was her und er genießt die Aufmerksamkeit.