Jonas Rimbach blickt gerne über den Tellerrand hinaus und ändert immer wieder seinen Blickwinkel. „In meinem berufsbegleitenden Studium wechsle ich ständig die Perspektive: Universität – Ausbildungsbetrieb. Theorie – Praxis. Erlerntes Wissen wende ich direkt im Betrieb an. Praktische Erkenntnisse helfen mir wiederum die Theorie besser zu verstehen.“ Das hat dem Studenten schon mehrfach geholfen – beruflich, beispielsweise als er eine Wechselvorrichtung für die VACUPRESS konstruieren musste, wie auch privat.
Den Blickwinkel regelmäßig zu wechseln ist essenziell für den 21-Jährigen, denn das Arbeitsfeld sowie der Studiengang Maschinenbau werden immer internationaler und vielschichtiger. Neben fachlicher Expertise wird die sprachliche und interkulturelle Kompetenz zunehmend wichtiger. „Die Grenzebach Gruppe ist global aktiv. Daher werde ich später auch Anlagen und Kunden im Ausland betreuen.“ Eine Aufgabe, auf die sich Jonas jetzt schon freut.
Wenn nicht jetzt, wann dann: Da kam es gerade Recht, dass der 21-Jährige im fünften Semester seines dualen Studiums an der Technischen Hochschule Mittelhessen (THM) in Bad Hersfeld die Möglichkeit erhielt, ein Auslandssemester zu absolvieren. Die ideale Chance, die eigenen Englischkenntnisse zu verbessern sowie den Bereich Maschinenbau aus der Perspektive eines anderen Landes kennenzulernen.
Es wird ernst
Abflug
“In der Nacht vor dem Abflug konnte ich gar nicht schlafen. Ich war super aufgeregt. Nervenkitzel, Vorfreude – unbeschreiblich“, erinnert sich der Student. Eine letzte Umarmung von Familie und Freunden, ein letztes Winken am Flughafen in Frankfurt – bevor es in den Flieger ging. Zwei Koffer – randvoll gefüllt mit Kleidung, Büchern, Krimskrams für die nächsten fünf Monate – waren die einzigen Begleiter auf dem rund eineinhalb Stunden langen Flug nach Dublin. Die nächste Etappe, der Transfer zum Campus-Wohnheim der Universität in Dundalk war top organisiert: Vom Flughafen Dublin brachte ein Shuttle-Service des DkIT den 21-Jährigen direkt bis zu seinem neuen Zuhause.
Hier gehen die Uhren anders
Dundalk, Belfast, Dublin
Im wahrsten Sinne des Wortes – in Irland angekommen, stellte Jonas erst einmal die Uhr eine Stunde zurück. Aber auch ansonsten verläuft das Leben in Irland etwas gemächlicher. In größeren Städten ist trotzdem zu jeder Tages- und Nachtzeit etwas geboten. Auch Dundalk mit rund 40.000 Einwohnern strahlt den typisch irischen Mix aus Gelassenheit und Tradition, Aufgeschlossenheit und Geselligkeit aus.
Das Leben an der Universität folgt ebenfalls einem eigenen Takt: Das „Akademische Viertel“ (lateinisch: c.t., cum tempore) ist fester Bestandteil des universitären Lebens – zehn bis fünfzehn Minuten Verspätung gehören zum guten Ton.
„Die Iren sind sehr gastfreundlich, offen und hilfsbereit. Gleich in der ersten Woche hatte ich beispielsweise eine Reifenpanne. Ein Einheimischer fuhr gerade an mir vorbei. Er hielt einfach an und fragte, ob er mir helfen könne. Ich war perplex. Wir kamen direkt ins Gespräch und wechselten gemeinsam meinen Fahrradreifen. Ich war dem Fremden unendlich dankbar. Typisch irisch!“
Hello, Hallo, Olá, Bonjour …
Vielfalt
Rund 600 international Studierenden begannen mit Jonas das Semester am Dundalk Institute of Technology. „Am Campus wohne ich in einer Wohngemeinschaft mit drei anderen Deutschen und einer Vietnamesin. Im Studentenwohnheim leben viele weitere Erasmus-Studierende, beispielsweise aus Afrika, Spanien, Frankreich und zahlreichen anderen Ländern. Aus jedem Zimmer höre ich eine andere Sprache.“ Zur Freude des Studenten bildeten sich schon erste Laufgruppen: „Sport gehört für mich zum Alltag dazu. In der Gruppe macht er gleich noch mehr Spaß!“
Demnächst beginnen die ersten Vorlesungen für Jonas. Von den internationalen Studierenden haben nur wenige den gleichen Schwerpunkt wie Jonas gewählt: Mechanical & Electrical Engineering. Auf die Frage, ob er schon nervös ist lacht der 21-Jährige: „Ich freue mich auf die kommenden Erlebnisse. Ich bin sicher, dass ich viel aus dieser Zeit für mich mitnehmen kann – beruflich so wie privat!“