„Man überwindet regelmäßig seine Limits, ist im permanenten Wettkampf mit sich selbst.“ Das ist es, was Elias Endhardt am Klettern reizt. Am liebsten bewegt er sich draußen nach oben, in den Allgäuer oder Tiroler Felsen. Überall, wo ihn sein Weg hinführt, schaut er nach Kletterrouten. Seine liebste Kletterpartnerin ist auch seine Partnerin im Leben, seine Frau Hannah. „Dass ein Paar gemeinsam gerne klettert, gibt´s gar nicht so oft“, sagt der 31-Jährige.
Neben dem Klettern liebt Elias Endhardt auch Bits und Bytes. Er leitet bei Grenzebach die Fachabteilung Network Technology / Industrial Security, ein Team mit sieben IT-Profis. Sie verwirklichen die IT-Infrastruktur für Grenzebach-Anlagen. Das Rückenmark moderner Produktionsanlagen, das sich von jedem Ort der Welt aus pflegen lässt. Die neuralgischen Elemente, ohne die Industrie 4.0 nicht möglich ist. Während Elias Endhardt in der Freizeit der sichere Griff und der sichere Tritt im Felsen beschäftigt, dreht sich beruflich vieles um den sicheren Fernzugriff auf High-Tech-Maschinen. Neue Kletterwege entstehen wie neue Lösungswege häufig im Austausch.
Sich selbst IT-Aufgaben stellen. Das hat Elias Endhardt schon als Kind und Teenager gemacht. „Eine analytische Betrachtungsweise liegt mir.“ Es ging ganz handfest los. „Ich habe an Platinen rumgeschraubt, um mir Computerspiele nicht mehr kaufen zu müssen“, so Endhardt. Vom Spielen sei das Interesse dann immer mehr in Richtung Technik gedriftet.
Dass Elias Endhardt beruflich was mit Computern machen würde, war nicht unbedingt klar. „Ich hätte mir vorstellen können, Tierarzt zu werden – oder Walfänger im Meer zu versenken.“ Das Interesse für Physik war schließlich die wesentliche Motivation, nach der Realschule eine Ausbildung zum Energieelektroniker zu machen, Fachrichtung Anlagentechnik.
Danach folgte erst einmal ein Freiwilliges Ökologisches Jahr im Jugendhaus Lehmbau in Augsburg. Endhardts Mutter hatte dort gearbeitet, er selbst sich schon früh in Kinder- und Jugendarbeit engagiert. Eine gute Schule in Teamarbeit. Im Lehmbau lernte Endhardt auch seine Frau kennen, die ebenfalls dort ein Praktikum machte.
Zurück zur Lovestory rund um Bits und Bytes. Elias Endhardt war genau der Richtige, als Grenzebach für das Headquarter in Hamlar jemanden suchte, der sich mit PC und Elektrotechnik auskennt. „Eine Berufsbezeichnung dafür gab es nicht. Ich konnte ganz einfach mein Hobby zum Beruf machen.“ Endhardt stieg 2007 bei Grenzebach ein, am Anfang als Zeitarbeiter. Er wurde immer wieder ins kalte Wasser geschmissen, erschloss sich autodidaktisch eine neue Sphäre. Ständiges Dazulernen, ständige Weiterentwicklung ist nach wie vor gefragt, um auf der Höhe der Zeit und dem Wettbewerb einen Schritt voraus zu sein.
Zu Fortschritt gehört eben Abstand. Den gewinnt Endhardt zusammen mit seiner Frau gerne am Fels. Seil, Gurt, Expressset, Kletterschuhe, Chalk: Mehr brauchen die beiden für ihr Hobby nicht. Elias Endhardt gehört nicht zu den Ausrüstungs-Fetischisten. Das Entscheidende ist für ihn, die eigene Technik zu verbessern. Ziele sind Etappenziele – im Sport wie in der IT-Arbeit. Endhardt beschreibt sich selbst als Perfektionisten; und kann mit der Zuschreibung Nerd durchaus was anfangen. „Wenn ein Nerd jemand ist, der eine hohe Affinität zu technischen Themen hat und alles neu Gelernte in sein Spezialthema einbringt, dann bin ich so jemand.“ Ein Nerd im Wettkampf mit sich selbst.