Räume schaffen. An der Tastatur eigene Welten kreieren, in denen sich Figuren bewegen können, die der Phantasie entspringen. Das faszinierte Christopher Back als Teenager. „Was muss ich tun, damit Charaktere miteinander agieren können? Wie kann ich vorgehen, damit eine Figur in der Spiele-Welt tatsächlich eine Tür öffnen kann? Mit diesen Fragen habe ich mich sehr gerne befasst.“ Für seine Familie sichtbares Zeichen der Faszination: Vom PC im Jugendzimmer führte ein Kabel durchs elterliche Haus – zur Telefondose. „Ich musste natürlich immer online sein.“ Noch mehr Spaß machte Christopher Back das Ganze, als er mit einer Gruppe an Gleichgesinnten an Spielen und Anwendungen programmierte. „Wir haben mit Java gearbeitet. Da waren auch Leute dabei, die sich schon etwas mehr auskannten. In dem Kreis habe ich viel gelernt – auch, wie man sich abstimmt, um ein gemeinsames Ziel zu erreichen und dazu entsprechend die Aufgaben zu verteilen.“
Von der Realschule aufs Gymnasium – und ab an die Uni
Mit Gleichgesinnten ambitionierte Ziele verfolgen: Das machte Christopher Back auch in der Schule. Zusammen mit Klassenkameradinnen und -kameraden aus seiner Realschule absolvierte er die Übertritts-Klasse am Holbein-Gymnasium in Augsburg. Studienfach nach dem Abitur? Richtig, Informatik! Durchs Programmieren etwas bewegen – dieses Ziel stand für Christopher Back fest. So schaute er sich schon während des Informatik-Studiums nach einem Praktikum im Maschinenbau um. Er startete bei Grenzebach im Bereich industrielle Netzwerke, von dort ging es weiter in das Feld der Leit-Systeme. „Da habe ich sehr viel gelernt – und es war natürlich schön, das theoretische Wissen aus dem Studium endlich anwenden zu können.“
Als Tutor gerne Wissen und Erfahrungen weitergegeben
Räume schaffen. Dazu gehört für den 33-jährigen Master of Science Informatik unbedingt, Erfahrungen auszutauschen, Erlerntes weiterzugeben. So war er während seiner Zeit an der Uni Augsburg als Tutor für Studierende aus jüngeren Semestern im Einsatz. „Eine Aufgabe war beispielsweise, zusammen mit einem Partner aus der Industrie ein Software-Projekt mit den Studierenden umzusetzen. Bei anderen Veranstaltungen habe ich mit den Studentinnen und Studenten Inhalte aus Vorlesungen vertieft. Das Korrigieren von Aufgaben gehörte ebenfalls zu meiner Rolle als Tutor.“
Bei Grenzebach digital im Gründungs-Team
Räume schaffen. Heute macht Christopher Back das als Head of Software Development bei der Grenzebach Digital GmbH in Augsburg. Er gehörte 2018 zum Gründungs-Team. Die im eigenen Haus geschaffene Digitalisierungs- und Entwicklungsplattform SERICY ist seitdem das Fundament dafür, um neue Räume für die Industrie zu schaffen. Business Unit Glas, Business Unit Intralogistik, Business Unit Building Materials: Mit den Kolleginnen und Kollegen bei Genzebach findet ein intensiver Wissensaustausch statt, um Applikationen und Anwendungen laufend weiterzuentwickeln. „Aktuell setzen wir zum Beispiel das Leitsystem für die Glasproduktionstechnologie neu auf. Da haben wir im Team der Software-Entwickler die Chance, zusammen mit den Fachkollegen aus dem Glasbereich alles ganz neu zu denken, neue Methoden zu nutzen, Open Source-Technologie mit einzubeziehen.“ Es sei schon etwas Besonderes, direkt mit denen sprechen zu können, die vor 20 Jahren das Leitsystem mit aufsetzten.
Tools und Technologien neu denken. Christopher Back schätzt auf dem Weg dahin den persönlichen Austausch, Ideen entstehen nicht selten beim lockeren Gespräch an der Kaffeemaschine. Insgesamt 15 Experten gehören heute zum Team von Grenzebach digital in Augsburg. Wenn sie beim Austausch in die Zukunft blicken, spielt auch immer häufiger Künstliche Intelligenz (KI) eine Rolle. „Die KI-Anwendungen sind relativ weit fortgeschritten. Damit lassen sich zum Beispiel optimale Abläufe an einer Maschine permanent mit dem aktuellen Status abgleichen – so sind automatische Hinweise auf Service und Wartung möglich“, erläutert Christopher Back. Und fährt fort: „Algorithmen, die von den Eingaben ihrer Anwender lernen, wird es künftig immer häufiger geben im Maschinenbau. Wenn einmal alle Disziplinen ineinander greifen, können wir uns und unseren Kunden ganz neue Wege eröffnen.“
Ein lockeres Gespräch an der Kaffeemaschine führen. Mit den Entwicklungspartnern in Argentinien geht das nicht so ohne Weiteres. Da war es für Christopher Back und Kollegen von Grenzebach Digital schön, das Team in Argentinien zu besuchen. Im Februar 2020 fand das Treffen in Córdoba statt. „Wir konnten über einige Wochen hinweg gemeinsam in einem Raum arbeiten, uns zusammen am Whiteboard über vieles klar werden. So war auch ein persönliches und detailliertes Briefing für unsere Kollegen möglich, was die Kommunikation zwischen Maschinen und übergeordneten Plattform-Systemen anbelangt.“
Arbeit am Whiteboard in Argentinien
In der zweitgrößten Stadt Argentiniens die Kollegen vom Entwicklungspartner direkt kennenzulernen, das habe die Zusammenarbeit noch einmal stark verbessert und dem gemeinsamen Projekt sehr gutgetan, so Christopher Back. „Als Software-Entwickler ticken wir schon alle recht ähnlich. Und auf Englisch tauschen wir uns ganz unkompliziert aus. Aber es war sehr hilfreich, die Leute vor Ort zu treffen.“ An den Wochenenden waren Christopher Back und seine Kollegen sogar zum Grillen bei den argentinischen Kollegen eingeladen, bei Wanderungen und Ausflügen konnten sie die Gegend um Córdoba erleben. Für Grenzebach auf Reisen: Das ist Christopher Back geläufig. Während seiner Zeit am Hauptsitz in Hamlar brach er immer wieder für Projekte nach China auf. Eine seiner nächsten Reisen wird nach Athen führen, wo Christopher Back die Entwickler der inos Automationssoftware GmbH treffen wird. inos ist ein Unternehmen der Grenzebach Gruppe.
In die westlichen Wälder und in die Alpen
Räume aufmachen. Das liebt Christopher Back nicht nur in der Ferne. Er schätzt es sehr, zusammen mit seiner Freundin in den westlichen Wäldern bei Augsburg in die Fahrradpedale zu treten. Von ihrer Wohnung in Augsburg aus haben sie es nicht weit zu den schönsten Radstrecken der Lech-Wertach-Region. Zum Mountainbiken und zum Wandern zieht es die beiden immer wieder in die Alpen. „Hauptsache Berge“ – so lautet das Motto von Christopher Back für (verlängerte) Wochenenden oder Kurzurlaube. Gemeinsam mit seiner Freundin genießt er in Wanderschuhen oder auf dem Mountainbike die Landschaft im Allgäu oder in Tirol, dabei geht es schon auch mal darum, schneller unterwegs zu sein als beim letzten Mal. Zudem wird immer mal wieder unbekanntes Terrain erkundet. Die Abwechslung macht´s ohnehin. „Der Blick auf die Berge ist unwahrscheinlich beruhigend, wurzelige Wege durch den Wald können sehr fordernd werden. Oft hat auch ein einfacher Flow-Trail seinen Reiz, da ich mich dann mehr auf die Landschaft einlassen kann.“ Einen Leitspruch teilt Christopher Back mit vielen Mountainbikern: „Bergab ist die Belohnung fürs Plagen bergauf.“ Apropos Belohnung: Schöne Hütten-Aufenthalte gehören für Christopher Back und seine Freundin ebenfalls zu den Touren. „Nach anspruchsvollen Etappen und Zwischenzielen kommt der Genuss. Denn Ehrgeiz ist natürlich mit im Spiel – beim Sport wie beim Entwickeln von Software“, so Christopher Back. Von den Parallelen zu den Kontrasten, die beim Abschalten und Energie tanken helfen: „Körperliche Aktivität statt Schreibtisch-Arbeit, Natur statt Büro, das Rascheln von Laub statt Telefonkonferenzen.“